An einem trüben Tag geschrieben
Die Strümpfe von den Damen werden wieder blickdicht,
und braun die Röcke aus grobgestrickter Wolle;
und während mir der Nebel Tränen in die Haare flicht
erwacht dort oben, müde gähnend, die Frau Holle.
Im Laub der Ulmen zeigen sich die andren Farben,
gelb und siena im fahlen Grün am Hang.
Sie wirken müde, wie auch die Amsellieder hier erstarben,
der Sommer währte keine traute Stunde lang.
Wie fehlt mir diese Leichtigkeit im Beieinandersein,
das Ineinanderfließen zweier Körper, nackt und warm,
nur Lust, im Atem eine Spur von schweren roten Wein,
um unverhüllt dann wohlig einzuschlafen, Arm in Arm.
Nun tragen wir wieder diese dunklen Schichten auf,
und milchig blass wird unter groben Tuch die Haut.
Sag, welche grauen Geister beschwören wir herauf?
So dunkel wird die Stätte, so lichtlos und so unvertraut.
All die frohen Feste unter Himmelblau: Erinnerungen.
Schemen. Schimären. Schatten ohne liebliche Gestalt.
So hat sich auch mein Lied ausgesungen.
Ich gehe nun. Die Welt wird klamm und kalt.
Das Bild ist von Félix Valloton (1865 . 1925)
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