Seiten

Sonntag, 2. April 2023

Kalindi, die Nachtweberin

 



Kalindi, die Nachtweberin

Sagte Kalindi, mehr zu sich selbst, denn zu dem siebenäugigen Wesen dort in der Ecke: "Es ist an der Zeit, die Netze zu knüpfen."

"Denn siehe, die Fasern der Nesseln halten, und im Kessel dort der Sud, die Farben des Himmels darin, er ist sämig und wohlriechend!"

"Und wenn ich in den besternten Himmel schaue, mondlos, tief in allem, dann weisen unzählige Bilder die Wege!"

Sagte Kalindi, mehr zu sich selbst, denn zu dem zahnschnabeligen Wesen dort in der Ecke: "Es ist an der Zeit, die Winde zu lösen."

"Denn siehe, die Brücken, sie tragen, und die Farben des Himmels, die duftenden, nardelieblichen, wiegen im Wägen der Zeit, so sei es, dass alles seinen Ort finde!"

"Und schau der Sterne freundliches Antlitz, diademstrahlend das Himmelgewölbe, die Augenbrauen der schwarzen Göttin, funkelnd das Antlitz der Erde beträufend!"

Sagte Kalindi, mehr zu sich selbst, denn zu dem spaltzüngigen Wesen dort in der Ecke: "Es ist an der Zeit, die Stürme zu säen!"

"Denn siehe, die Windsbraut, die herrliche, gewandet in den Farben des Himmels, trunken des Weines der Gnade, der Liebe, der Lust. Wer sollte sie nicht freien?"

"Löscht die Lampen, die aufdringlichen, löscht Licht um Licht auf der Erde, das Dunkel zu feiern unter flimmernden Firmament!"

Und während Kalindi so mit sich selbst sprach, lächelte das schwarzflügelige Wesen dort in der Ecke.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen