"Sie (die Seminolen, Native Americans) scheinen
frei von Wünschen und Begehren zu sein. Kein grausamer Feind zum
Fürchten; nichts, das ihnen Beunruhigung bereiten könnte, außer den
allmählich zunehmenden Übergriffen der Weißen. Solcherart sich
behauptend und ungestört, erscheinen sie munter und frei wie die Vögel
in der Luft, und wie diese fröhlich und tatendurstig, harmonisch und
lärmend. Der Anblick, die Bewegungen und das Verhalten der Seminolen
stellen das meist beeindruckende Bild von Glücklichsein in diesem Leben
dar; Vergnügen, Lebenssinn, Liebe und Freundschaft, ohne Tücke oder
Erregungszustände, scheinen ihnen angeboren oder in ihrer lebendigen
Geisteshaltung vorherrschend zu sein, denn sie verlassen sie erst mit
dem letzten Atemzug."
William Bertram, 1739 - 1823, "Reisen durch Nord- und Süd-Carolina, Georgia, Ost- und West-Florida, das Cherokee Land etc.."
William Bertram, 1739 - 1823, "Reisen durch Nord- und Süd-Carolina, Georgia, Ost- und West-Florida, das Cherokee Land etc.."
"Willst du denn wirklich zurück zu dem
Leben der Natives?", werde ich oft gefragt. Nein, ich will nirgend
wohin zurück, nicht in die Steinzeit, nicht zur Natur, nicht ins
Mittelalter und nicht zurück in den Mutterbauch. "Alles Vergangene
endete im heute".
Das obige Beispiel aus historischer Zeit zeigt mir jedoch, dass es auch
im Menschen angelegt ist, ein solches Leben zu führen. Ich möchte hier
jetzt nicht auf die Frage hinaus, ob der Mensch prinzipiell gut oder
böse sei. Ob das "sogenannte Böse" etwa in den Genen angelegt sei. Ich
möchte "den Menschen", und damit mich selber auch, nicht auf irgendeine
Stereotype festlegen.
Doch dass es so glücklich lebende
Menschen wie die Seminolen gab, bezeugt, dass es uns Menschen, und damit
auch mir, prinzipiell möglich ist, ein solches Leben zu führen.
Glücklichsein in einer Gemeinschaft ist in uns angelegt.
Das wiederum finde ich beruhigend. Und
ich folge dieser Spur lieber, als der des "sogenannten Bösen". Warum?
Einfach, weil ich mich damit wohler fühle.
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