Seiten

Sonntag, 17. April 2016

Aus Dingefinders unergründlicher Plaudertasche: An der Zeit


Manchmal ist es noch nicht so weit. Da treibt mich ein Thema um, ist in den Gedanken und den Gefühlen immer wieder präsent und möchte ans Licht, doch in dem Augenblick, wo ich mich hinsetze, um dem Ganzen sprachlichen Ausdruck zu verleihen, entgleitet mir das Thema, und kein Wort erscheint geschrieben auf dem Bildschirm. Stirne blank, alles weg. Oder, wie Heinz Rudolf Kunze es einmal in einem seiner Lieder formulierte: "Was für´n Glück / Wenn die Stirn / spiegelglatt wie das Hirn / ich denke gar nichts / alles klar!"

Es gab Zeiten, da fürchtete ich, dass mir diese Formulierungen und Gedanken für immer entgleiten, dass sie in ein großes schwarzes Gedankenloch verschwinden, und auf immer ungreifbar werden. Heute weiß ich: Mit einigen ist es so. Doch das sind die Unwesentlicheren. Das wirklich wirklich Wichtige kommt zurück. Und dann ist auch die Zeit gekommen, darüber zu berichten. 

Oft kommt es dann gereift und bereinigt zurück, und, eine weitere Beobachtung, es findet Anklang. Mit einem Male ist es ein Thema, dass, wenn ich darüber berichte, es in vielen Seelen etwas zu schwingen bringt. "Darüber denke ich auch gerade nach!" höre ich dann. Besonders mit der Liebsten besteht da eine Korrelation, die immer wieder verblüffend ist.

So übe ich denn Gelassenheit. Und ich gewähre den Themen die Freiheit, dann zu mir zu kommen, wenn es an der Zeit ist.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen