Das Wort zum Sonntag von Pfarra Noia:
Der Sonntag ist ein Regentag,
so dass ich mich nicht bewegen mag.
Soviel, sovieles vorgenommen,
doch draußen ist die Welt verschwommen.
Gestern glücklich, heute müd,
wenn man die Welt wie durch Milchglas sieht.
Eines ist wohl sicher richtig:
auch das Glück ist äußerst flüchtig.
Lohnt nicht, dran festzuhalten,
naht ihr wieder, flüchtige Gestalten.
Ja, das Glück ist äußerst scheu,
drum entdeck es täglich neu:
Du kannst glücklich sein,
solang du nicht vergisst,
dass jedes Glück ein Augenblicksglück ist.
Das gilt auch für Schulze, Müller, Meier
Also sprach der Pfarra Noia
Die Mittwochspredigt des Pfarra Noia:
So manche, mancher hängt da gern
seinen Karren an ´nen Stern
Sündigen so ganz verstohlen,
um dann unverhohlen,
zur Beichte gehn,
so bleibt die Selbstbefleckung ungeschehn,
wobei letzteres ja eigentlich nix Schlimmes ist,
es sei denn, er glaubt den ganzen Mist,
und so mancher glaubt, und lebt,
was der Algorithmus an ihn klebt
Stirbt die Kuh,
wird die Butter teuer
Also sprach der Pfarra Noia
* * *
Frau Klapproth heute in der Ehrenloge
im rosasamtenen Theatersaal.
Sie genießt dort ihre Lieblingsdroge,
Meister Laya predigt wieder mal.
Tief in seinen weisen Wortfluss einzutauchen,
das ist ihr innerlichst Begehr,
dabei die eigne Seele auszuhauchen,
Hingabe ohne Gegenwehr.
Dafür ist sie auch bereit zu Zahlen,
in Münzen kling und Scheinchen knister.
Diese Tätigkeit bereitet ihr recht wenig Qualen,
ist doch ihr Bettgenoss A. D. - Minister.
So hat alles seine Richtigkeit,
die Weisheit, das Geld und die Moral.
Und dunkler dämmen sich die Lichter,
dort, im rosasamtenen Theatersaal.
* * *
traudingsbums
ne ne
kaldaunen im schnee
krakauer auf halde
warte nur balde
frutti di mare
von der wiege bis zur bahre
Zuguterletzt ein guter Rat:
Willst du auffallen
in Kaufhallen,
dann musst du draufknallen
auf die Eier,
dass es patscht.
Und matscht.
Und sagen: Was ist dabei?
Jetzt laufen sie frei!
Ein guter Rat ist nie zu teuer
Also sprach der Pfarra Noia
Pfarra Noias Tageslosung für Freitage:
Weißt du schon oder glaubst du noch?
Was glaubst denn Du?
Ringelreihen
oder Blindekuh?
Ich seh etwas, was du nicht siehst,
oder lieber Schiffeversenken,
das Spiel der neuen Zeit,
Himmel und Hölle
zu verschenken,
es ist soweit
sei bereit:
Vor allen Dingen
den Tag in milder Agonie verbringen
„Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein. . .“
Wenn nachts der Bildschirm flimmert,
himmelwärts der letzte Stern verschimmert
Was glaubst denn Du?
Ach, weiß der Geier -
Also sprach der Pfarra Noia
Lebe grenzenlos
Lebe grenzenlos.
Dein Heimatland:
Die Blüte am Wegesrand
Glaube niemandem mehr.
Dein Weg ist, wo Du Dein Herz spürst.
Es ist nicht schwer
Es gibt nichts, was Du verlierst.
Die Welt ist so groß.
Lebe grenzenlos
Verwendete Musik:
The Westcoast Workshop - The Dowser And The Thaumaturgist (1967)
Bruno Spoerri - Brogues In Robes
Kali Bahlu - How Can I Tell My Guru? (1967)
Cacique & his Tribe - Spooky Doo
Uhura singing
Dingefinders LYRA: LYRA ist die Abkürzung für LYrikRAdio und bezieht sich auf die Audiospur. Die Bilder sind für YouTube dazu gekommen. Das Projekt verfolgt keinerlei kommerzielle Zwecke, weder der Blog (Die Anderen Seiten) noch der YouTube-Kanal sind monetarisiert. Die Reihe wird fortgesetzt.
Wenn schon alles gesagt, gesehen und gehört worden ist, ist die Collage vielleicht die Kunstform der Zukunft.
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