il faut cultiver son jardin
wenn wir unserer nachfahren(den) prototyp wären -
wieviele von uns blieben denn übrig -
den sternen den meeren den wäldern entstiegen
kein zynismus, keine resignation:
was gilt die menschheit schon?
ein kommen und gehen hier -
warum nicht gerade wir?
kein bleiberecht für krieg
was gilt schon kurzfristiger sieg?
unheimliche mittel, selbst gewählt,
im stahlbad gestählt
die erde hat genügend geduld
keine frage nach irgendwelcher schuld
alles, ja alles wurde gegeben
doch alles, alles war nicht genug
für unseren ikarusflug
achselzuckt das einfache leben
wenn wir unserer nachfahren(den) sagen und mythen wären -
in wievielen äonen grüben wir unsere geschichten aus dem gestein? -
welche deutungen wären uns genehm ohne scham?
nur nicht der tradition verhaftet bleiben,
zuvieles hat sich als überlebt gezeigt
nicht alles, was ist, lässt sich so beschreiben
dann, wenn der worte sinn zum ende sich neigt:
so lässt sich das verstehen leicht vertreiben
wenn sich der sinn hin zum unsinn verzweigt,
und wir vermögen nur noch träg zu stammeln
und um uns all die toten worte sammeln
wenn wir denn wiederkehren müssten (nichts wäre endlich auszuschließen) -
nach dem ersten schrei verwundert die augen reiben -
was würden wir in uns erneut entdecken in vergänglicher unwirtlichkeit? -
dieses jahr die linden
überblühen sich - segnen
sommer, dorf und land
wenn ich doch nur verschweigen könnte,
was zwischen den zeilen zu lesen ist,
ich würde euch unbeschwertere gesänge anbieten können,
nicht das unbehaust sein in heimlicher heimstatt
zuvieles, was mich entrückt,
nicht das, was unmittelbar,
nur das,
was spürbar gewusst
dennoch lieben wir uns
(das bild „fertility“ ist von edvard munch)
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