Die Idee zu diesem Video entstand im Januar dieses Jahres (2019), als ich meinen Freund Yunus für eine Woche in Mönchengladbach besuchte. Dank an den unbekannten Klarinettisten, dem Hilfesuchenden und den Straßenkids von Mönchengladbach, dass sie mir erlaubten, Aufnahmen von ihnen in diesem Video zu verwenden.
Ich will heraus aus dieser Stadt
Ich weiß, daß Berge auf mich
warten,
draußen - weit
-
und Wald und Winterfeld und
Wiesengarten
voll Gotteseinsamkeit. –
Weiß, daß für mich ein Wind
durch Wälder dringt,
so lange schon -
daß Schnee fällt, daß der
Mond nachtleise singt
den Ewig-Ton. –
Fühle, daß nachts Wolken
schwellen,
Bäume,
daß Ebenen, Gebirge wellen
in meine Träume. –
Die Winterberge, meine Berge
tönen -
Wälder sind verschneit. –
Ich will hinaus, mit euch
mich zu versöhnen!
Ich will hinaus aus dieser
Zeit,
hinweg von Märkten, Zimmern,
Treppenstufen,
Straßenbraus. –
Die Waldberge, die Waldberge
rufen,
locken mich hinaus!
Bald hab ich diese
Straßenwochen,
bald diesen Stadtbann
aufgebrochen
und ziehe hin, wo Ströme
durch die Ewig-Erde pochen,
ziehe selig in die Welt!
Der
Dichter Gerrit Engelke wurde am 21. Oktober 1890 in Hanover geboren, am 13.
Oktober 1918 fiel er an der Westfront, kurz nachdem er einem Freund geschrieben
hatte, er wolle über das „vom Krieg befreite, wieder menschlich-brüderlich
werdende Völkereuropa der Städte, der Arbeit, des Lebens“ schreiben. Dass
Engelke dem städtischen Leben jedoch auch kritisch gegenüber stand zeigt sein
Gedicht „Ich will heraus aus dieser Stadt“.
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