Zur Erinnerung an Julie Wolfthorn (auch Wolf-Thorn, geborene Wolf oder Wolff, geboren am 8. Januar 1864 in Thorn, Westpreußen; gestorben am 29. Dezember 1944 im KZ Theresienstadt), Malerin, Zeichnerin und Grafikerin der Moderne. Als Jüdin wurde sie ein Opfer der Shoa. Bis auf wenige Bilder in den Depots deutscher Museen galt ihr umfangreiches Werk lange Zeit als verschollen und wurde erst Anfang 2000 wiederentdeckt.
1906 gründete sie mit Käthe Kollwitz die Ausstellungsgemeinschaft „Verbindung Bildender Künstlerinnen“. Im Jahre 1911 war sie Mitglied im Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen Wien. 1912 wurde sie mit Käthe Kollwitz in den Vorstand und die Jury der Secession gewählt. 1913 war sie Gründungsmitglied und Teil des Vorstandes im Frauenkunstverband. 1927 trat sie dem Hiddensoer Künstlerinnenbund bei. Künstlerinnen wurden zu dieser Zeit verächtlich als „Malweiber“ bezeichnet.
1933 in der Frühzeit des Nationalsozialismus wurde der Hiddensoer Künstlerinnenbund aufgelöst. 1933 wurde sie als Jüdin mit Fanny Remak, die nach England emigrierte, aus dem Vorstand der Secession ausgeschlossen. Sie blieb in Berlin und arbeitete mit dem Kulturbund Deutscher Juden zusammen, der 1941 verboten wurde. Die Mitarbeiter wurden verhaftet und das Vereinsvermögen beschlagnahmt.
Am 28. Oktober 1942 wurde Julie Wolfthorn im Alter von 78 Jahren zusammen mit ihrer Schwester Luise Wolf mit dem „68. Alterstransport“ in das von den Nationalsozialisten so genannte Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort zeichnete sie, soweit ihr das unter den Umständen möglich war. Sie überlebte hier zwei Jahre und verstarb wenige Tage vor ihrem 81. Geburtstag. (Wiki)
Ihr Bild „Mädchen mit blaugrünen Augen“ (1899) begeistert mich jedesmal, wenn ich es anschaue. Auch malte sie ein Portrait der Dichterin Hedwig Lachmann.
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