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Donnerstag, 4. Juli 2024

Das Märchen vom Garten Sandosa - Eine Collage

 

1967 gründete sich in der Leopoldstraße in München eine Künstler-Kommune, Amon Düül. Der Text „Das Märchen vom Garten Sandosa“ ist vom Plattencover ihrer ersten Langspielplatte „Psychedelic Underground“. Diese Collage ist eine Hommage an die Künstlerinnen und Künstler und ihrer Zeit.

Nach Ingeborg Schober beschreibt ein Besucher des ersten Düül-Konzertes 1968 im Lichthof die Performance so: "Den Leuten ist einfach der Kopf weggeflogen. Und das waren Studenten, die hatten noch nie was von Popmusik gehört. Und die sind ausgeflippt. Da war eine Identität da: Wildheit, Nonchalance, Kinder trommelten, Frauen trommelten. Das war revolutionär. Alles danach war nur noch Abklatsch..." (Tanz der Lemminge, S. 43)



Das Märchen vom Garten Sandosa

Weit drüben, am Fuße
des hohen Gebirges,
lebte einst
ein wunder-
hübsches Mädchen
namens Strömel.
Es war so lieb
und schön,
dass die Ritter des
ganzen Landes von
ihm erzählten.

Doch
die schöne Strömel
träumte allerlei närrisches Zeug,
wenn die Sonne
schien und der Tag himmelblau war.
Zu jener Zeit nun hörte
sie die Sage von
Sandosa, eines gar
seltsamen Garten am
Gipfel des hohen Gebirges,
von dem man sich
zuflüsterte, er wäre schöner noch
als das Paradies. Doch kaum einer
war je oben gewesen, denn nur
die böse Hexe Dila kannte den
Weg dahin.

Und so sprach
das kluge Mädchen:
„Nur jener Jüngling
soll mich zum Weibe
haben, der den Mut hat,
mir den Garten Sandosa
zu zeigen.“ Dies
vernahmen die
beiden Freunde
Kaskado und Bitterling,
zwei junge
Schnösel, die sich
noch allerlei vom
Leben versprachen.
Schnell eilten sie hin
zu ihr und verliebten
sich noch am selben Tage.

Doch die gutherzige Strömel
mochte keinem der
beiden weh tun,
weil sie doch so
unzertrennliche 
Freunde waren,
und so machten sie
sich zu dritt auf den
Weg, die böse Hexe
Dila zu finden.
Hundert Tage und
hundert Nächte irrten
sie durch das einsame
Gebirge, bis sie
endlich einen uralten,
halbverfallenen Turm
erblickten.

Nun wussten sie,
dass sie am Ziele waren,
und alle drei
hatten sie schreckliche
Angst. Doch siehe,
die böse Hexe
empfing sie
freundlich und
versprach, ihnen zu
helfen, sie war wohl
schon etwas wunder-
lich geworden auf ihre alten Tage.
Flugs braute sie einen
Zaubertrunk, und
während sie das tat, dampfte
und zischte es nur so, dass die drei
vor Staunen ihre Angst vergaßen, und
alle nahmen einen kräf-
tigen Schluck davon.
„Puh, das schmeckt ja nach Essig“,
hörte man den einfältigen
Bitterling noch rufen, und schon
waren sie
wieder allein draußen im Walde.

Doch oh, wie hatte sich der ver-
ändert. Überall funkelte und glitzerte
es, denn die Tautropfen waren zu
Edelsteinen geworden. Das Moos
unter ihren Füßen schien zu
atmen, und es wogte und schimmerte
in tausenderlei
Mustern und Farben.
So liefen sie und lach-
ten sie, und plötzlich
waren viele da, bunt
bemalt und in den prächtigsten
Gewändern. Alle waren sie
froh, und sie sangen
und musizierten.
Ruben und seine Jets
spielten zum Tanz auf.
John Lennon
und Tiny Tim
saßen auf einem
Baumwipfel
und sangen ein
wundervolles
Duett, 

und das
ging so:
„In Wald
und Busch
und Feld, da find´
ich mein Behagen,
was soll ich
mich denn
plagen auf dieser
schönen Welt.“ Die K 1
war auch da und Dieter brüllte
in ein Mikrofon, dass die
Erde bebte und die Maulwürfe eilends
ihre Stollen abstützten.
Und vielleicht waren
da auch noch ein paar
von den Amon Düüls.

Als Kaskado, Strömel
und Bitterling dies
alles sahen, beschlossen sie,
für immer hier
oben zu bleiben, und
der einfältige Bitterling
wunderte sich
sein ganzes Leben,
wie er bloß auf „Essig“
gekommen war.

(Und wer´s nicht glaubt,
dem schenkt
Mama Düül ein
Zuckerstückchen).




Sandoz in the rain

If you go through the door
Where the trees and the green
Says yes to love
Being a light
Go to the heaven
Of your mind my mind
Leave your body safe behind
Hoping that you never love any me
Even you’ll ever tried
You’ll give it back (up?)
Your mind
You ain’t got to go up
And sue the can
Seeing what you never had
You never drove your back
Hope you see me
Though you mad
Get you everywhere love you can
Please I’m one in the wind
You go up
So hoping you will never
Well try to show up
Got to cut through the man
you know
Sharpen your heart
Then you go out
Empty Neverland
You can see my mind mind
If you go your land
Open on your dad
Said somewhere in her rain
My love is standing
The sundrops in her eyes
My love a can stand
The sundrops in your eyes
Of your love (all alone?)
Running through the wind
Aaa you know
Running through the wind smile



In der Collage verwendete Schnipsel:

Musik: Amon Düül - Eternal Flow, Amon Düül 2 - Yeti talks to Yogi, Ruben and the Jets - Fountain of Love, John Lennon / Tiny Tim - Nowhere Man, Amon Düül 2 - Sandoz in the Rain, Moody Blues - The Balance

Filme und Bilder unter anderem: Augusto Giacometti, Das siebente Siegel, Gates of Genesis - A surreal short film, Lucid - short film, Koyaanisqatsi, John Macdougall, Die Krone von Arkus, The Trip (1967), Henry Payne End of the day, Das Märchen vom Schlaraffenland, The Garden of earthly delights (Bosch) - animation, Wonderwall, 2001 A space odyssey, Der Dieb von Bagdadf, Die Tote von Beverly Hills, 1950s LSD Test on young woman and many more

Dingefinders LYRA: LYRA ist die Abkürzung für LYrikRAdio und bezieht sich auf die Audiospur. Die Bilder sind für YouTube dazu gekommen. Das Projekt verfolgt keinerlei kommerzielle Zwecke, weder der Blog (Die anderen Seiten) noch der YouTube-Kanal sind monetarisiert. Die Reihe wird fortgesetzt.

Wenn schon alles gesagt, gesehen und gehört worden ist, ist die Collage vielleicht die Kunstform der Zukunft.

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